Paketlogistik: Empfänger wünschen sich Zustellung an den Arbeitsplatz

Paketlogistik

Wie beurteilen Empfänger innovative Konzepte der Paketzustellung? Inwiefern können Dienstleister die Wünsche der Kunden in den Workflow integrieren? Welche Trends haben das Potenzial, sich mittelfristig – sowohl am Markt als auch bei den Kunden – durchzusetzen? Antworten auf diese Fragen liefert jetzt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC)

Für die PwC-Verbraucherumfrage wurden 1.029 Bundesbürger online befragt, die Ergebnisse sind damit repräsentativ. Die Ergebnisse im Überblick:

  • Neue Lieferkonzepte sehen die Verbraucher zumeist kritisch – vor allem die Zustellung in den Kofferraum.
  • Wenn eine persönliche Annahme nicht möglich ist, lässt mehr als die Hälfte der Befragten beim Nachbarn zustellen.
  • Knapp 50 Prozent nutzen Paketstationen und Paketkästen bzw. würden diesen Service in Anspruch nehmen, wenn sie die Möglichkeiten hätten.
  • Von den innovativen Lieferkonzepten ist die Zustellung an den Arbeitsplatz besonders beliebt.

Alternative Zustelloptionen scheitern häufig an mangelnder Akzeptanz seitens der Kunden

Die Paketdienstleister müssen liefern – und das im doppelten Sinne: Denn nicht nur die Ansprüche der Kunden wachsen, sondern auch ihre Macht. So kann der Käufer einer online bestellten Ware schon heute aus verschiedensten Lieferoptionen wählen (Zustellung am selben Tag, in den kommenden 24 Stunden oder in einem selbstdefinierten Zeitfenster). Branchenexperten erwarten darüber hinaus, dass die Käufer zukünftig mehr Mitspracherecht erhalten, wenn es darum geht, welcher Dienstleister sie konkret beliefern soll.

Die Dienstleister müssen somit – vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Wettbewerbs – eine gewisse Innovationsfähigkeit und Flexibilität an den Tag legen. Deshalb suchen die Paketdienste nach innovativen Lieferoptionen, um schneller und individueller zustellen zu können, ohne dabei die Kosten in die Höhe zu treiben. Schließlich müssen sie Zustellmodelle finden bzw. entwickeln, die zwar kostengünstig und praktikabel sind, aber auch von den Kunden akzeptiert werden.

90 Prozent fürchten mögliche Unklarheiten bei der Haftung

Doch die Innovationen kommen bei einer Mehrheit der Verbraucher nicht an:

  • So lehnen es zwei Drittel ab, sich Pakete in den Kofferraum ihres Autos zustellen zu lassen.
  • Auch die Idee, das heiß ersehnte Paket mittels einer Drohne zugestellt zu bekommen, ist der Mehrzahl suspekt. Lediglich rund 30 Prozent können sich diese Lieferoption vorstellen.
  • Nur 20 Prozent mögen die Idee, eine Lieferung mit einem Stoffpaketbeutel an der Haustür befestigt vorzufinden.

Aber warum stehen die Verbraucher den alternativen Logistiklösungen so ablehnend gegenüber? Die PwC-Studie gibt auch hierzu Auskunft. So geben neun von zehn Befragten an, dass ihnen die Haftung im Schadensfall unklar sei. Die Sorgen beziehen sich hier ebenso auf einen möglichen Verlust wie auf die Beschädigung der Ware.

Paketzustellung an den Arbeitsplatz? 60 Prozent finden diese Lösung am besten

Recht beliebt ist hingegen die Lieferung an den Arbeitsplatz: 60 Prozent der Befragten wünschen sich eine Zustellung ins Büro bzw. das Unternehmen. Diese Option empfinden die Befragten als zeitsparende und praktische Option für Berufstätige, die tagsüber nicht bzw. schlecht zu Hause erreichbar sind.

Die Popularität dieser Zustelloption hat zugenommen. Im Vergleich zu 2018 hat sich dieser Trend noch einmal gewaltig verstärkt. Ebenso hat die Bereitschaft zugenommen, für dieses Plus an Service einen „kleinen Betrag“ zu zahlen.

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